Ernährungsgrundlagen

Degus stammen aus Südamerika, genauer gesagt Chile. Dort bewohnen sie die Hochebenen der Anden-Gebirgskette in etwa 1000 bis 1200 Metern Höhe. Und wer mal nach Bildern dieser Gegend googelt, stellt schnell fest, dass dort oben nicht gerade saftige Wiesen und Obstbäume die Natur zieren.

Im Gegenteil - dort oben ist alles vorwiegend trocken, karg und dürr.

Genau wie ihre Verwandten, die Meerschweinchen, sollten Degus daher auch in der Heimtierhaltung so nahe wie möglich an ihrer natürlichen Ernährungsweise gehalten bzw. ernährt werden. Das bedeutet konkret: Heu, getrocknete Kräuter, Blätter, Blüten, Samen und Gräser, aber keine fetten, zuckerhaltigen oder gebackenen Futterbestandteile, wie Extrudate oder gar Drops.

Da Degus zu Diabetes neigen, muss von Zucker - auch von Fruchtzucker! - Abstand genommen werden. Nur so bleiben die Degus gesund.

Heu

Heu ist das Grundnahrungsmittel von Degus. Heu sollte immer zur freien Verfügung stehen. Ideal ist es, das Heu auf ein Häuschen zu legen oder in eine Astgabel zu klemmen, so das die Tiere nicht darauf herumlaufen oder es vollpieseln.

Hauptfutter

Kräuter und Wildkräuter sind ein existenzieller Teil der Deguernährung. Ein ausgewogenes und degugerechtes Hauptfutter sollte enthalten: getrocknete Kräuter, Wurzeln, Blüten, Blätter, Gräser, wenig Sämereien, kein oder wenig Getreide, einen kleinen Teil Trockengemüse und wenige Leckerbissen, wie Sonnenblumenkerne und Nüsse.

Ich selbst habe vor Kurzem die Ernährung meiner Degus umgestellt.

Ich mische JR Farm Degu-Snack, JR Farm Kräuter Spezial, JR Farm Feldkräuter, JR Farm Löwenzahnwurzeln und hinzu kommen ein paar Sonnenblumenkerne und Nüsse.

Wie das Ganze aussieht, seht ihr rechts auf dem Bild.

Wenn man sein Futter selbst mischen möchte, sollte der Anteil der Kräuter, Blätter und Blüten etwa 80 % betragen. 15 % Kleinsämereien, wie Gras-, Kräuter- und Gemüsesamen sind ebenfalls wichtig. 5 % Getreide bzw. Mehlsaaten, wie Hirse, Buchweizen oder Quinoa dürfen auch dazu gemischt werden.

Wenn Trockengemüse in der Futtermischung enthalten sein soll, kann man 10 % Körner und 10 % Trockengemüse, wie Tomaten, Zucchini, Paprikaflocken, Karottenchips und dergleichen beimischen.

Sämereien


Wild-, Gras- und Gemüsesamen sollten, ebenso wie ein kleiner Teil Mehlsaaten, zum Hauptfutter gehören. Ich selbst mische dazu eine Wild- und Gemüsesamenmischung (von Mixing your petfood) mit Hanfsamen, Grassamen, Leinsaat, Buchweizen und Hirse.

Ein Bild davon seht ihr rechts.

Äste & Zweige

Sie sind nicht nur zum Abnutzen der Zähne wichtig, sondern spielen auf ernährungstechnisch eine gewisse Rolle. Sie sollten in einem degugerechten Gehege nicht fehlen und immer wieder ausgetauscht werden. Besonders gut geeignet sind Hölzer wie Apfelbaum, Birnenbaum, Haselnuss, Pappel und Birke.

Frischfutter

Frischfutter ist ein sehr großes Streitthema. Viele Halter - ich auch - sind der Auffassung, dass es in der Steppe Chiles weder Gurken, noch Paprika gibt, die da einfach so herum liegen und von den Degus gefressen werden. Bekommen die Tiere frisches Gemüse in der Heimtierhaltung, führt das meist zu Durchfall.

Beim Frischfutter sollte man darauf achten, dass das Gemüse einen geringen Wasseranteil enthält. Wurzelgemüse vertragen Degus in der Regel sehr gut. Karotten, Petersilienwurzel, Fenchel oder Rote Beete kommt bei den Tieren normalerweise gut an.

Grundsätzlich verzichtet werden sollte auf Obst und Kohlgemüse. Da Degus zu Diabetes neigen, kann der im Obst enthaltene Fruchtzucker mehr schaden als nutzen. Obst ist also tabu. Kohl kann zu Aufgasungen, ja sogar zum Tod führen. Daher ist Kohl ebenfalls tabu.

Frische Kräuter und Wildkräuter dürfen auch gern gegeben werden. Welche da erlaubt sind, kannst du in dieser Liste nachschlagen: Frischfutterliste-Diebrain

Mineralien und Salzlecksteine

Salzlecksteine und Mineraliensteine haben im Degukäfig nichts zu suchen. Ein Degu bekommt über Frischfutter und Kräuter ausreichend Salze und Mineralien zugeführt. Bei zuviel Salz im Degukörper kann es zu einer Natriumchloridüberversorgung kommen, die Nierensteine oder sogar Nierenversagen hervorrufen kann. Salzlecksteine, die mit zusätzlichen Spurenelementen und Mineralien versetzt sind, können zu einer Nitratüberversorgung führen.

Mineralsteine können eine Kalziumresorption verursachen, die dann eine Harnsteinbildung oder/und Organverkalkung bis hin zu Organversagen auslösen kann.

Leckerlis

Als Leckerlis aus der Hand dürfen Nüsse und Kerne gereicht werden. Aber auch herkömmliche Backoblaten eignen sich prima. Des Weiteren kann man Erbsenflocken oder Karottenchips anbieten. Trockenobst oder Joghurtdrops hingegen sind absolut tabu, da sie extrem viel Zucker enthalten und Diabetes hervorrufen können.

Nüsse sind nicht nur in Maßen gesund, sie bieten auch eine tolle Beschäftigung und Zahnabnutzung für die Degus. In großer Menge machen Nüsse dick, denn sie sind recht fetthaltig. Doch diese Fette sind gesunde Fette und können besonders alten oder schwachen Tieren Energie verschaffen.

Auch fürs Fell sind Nüsse gesund.

Wie man auf dem Bild rechts sehen kann, sind selbst Macadamia, mit 0,5 cm dicken Schale kein Problem für die Degus.

An Nüssen dürfen mit oder ohne Schale gegeben werden:

• Coquito
• Haselnüsse
• Macadamia
• Mandeln (keine Bittermandeln; die enthalten Blausäure!)
• Pecanüsse
• Walnüsse
• Zirbelnüsse



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